Im Keller, im Schrank oder anderswo? So lagert Wein zuhause richtig

Was einen Genussmoment perfekt macht, variiert in der Wahrnehmung jeder Weinliebhaberin. Noch vor dem Entkorken entscheidet jedoch etwas Elementares über die Qualität des Geschmackserlebnisses: die bisherige Lagerung. Kurze Formel für langes Lagern Ähnlich der Aufmerksamkeit, die Weingenießer dem richtigen Servieren schenken, benötigt auch der ungeöffnete Wein günstige Genussbedingungen. Komplexe und gleichzeitig natürliche Vorgänge begleiten die Reife vielfältiger Geschmacksnuancen, die mit der Flaschenabfüllung noch nicht endet. Damit das edle Getränk zuhause nicht zu schnell altert oder sogar verdirbt, sollten Weinflaschen abgedunkelt, gleichmäßig kühl und bei hoher Luftfeuchtigkeit lagern. Sogar geringer Lichteinfall verändert die Aromen und verringert folglich die Haltbarkeit des Weins. Zudem wärmt Lichtenergie. Dabei ist es besonders wichtig, die Lagertemperaturen konstant zu halten. Wärme und insbesondere Schwankungen der Raumtemperatur beschleunigen die Reife des Weins. Auf den kürzlich erworbenen Tropfen, der in den folgenden Monaten genossen werden soll, wirken sich Temperaturen bis 20°C nicht negativ aus. Bei längerem Lagervorhaben darf die Umgebungstemperatur mit 8 bis 12°C hingegen deutlich kühler ausfallen. Je länger Wein in Ruhe weiterreift, desto mehr Feuchtigkeit sollte die Umgebungsluft enthalten. Bei einer Luftfeuchte von weniger als 50 Prozent besteht die Gefahr, dass der Korken auf Dauer austrocknet und Sauerstoff in die Flasche gelangt. Für mehrjährige Lagerwünsche liegt die ideale Luftfeuchtigkeit bei rund 80 Prozent und sollte regelmäßig überprüft werden. Außerdem lagern verkorkte Weinflaschen am Besten liegend, damit der Verschluss stetigen Kontakt zum flüssigen Inhalt halten kann.

Ruhe gönnen, fern von Aromaverfälschern

Wein verträgt Erschütterungen nicht gut. Bei jeder Bewegung wirbelt das Depot, der Bodensatz des Weines, auf. Ganz vermeiden lässt sich dieser negative Effekt durch Transporte und Umlagerungen nicht. Allerdings benötigt Wein immer auch Zeit, um wieder zur Ruhe zu kommen. Aus diesem Grund sollten Weinflaschen nach dem Einkauf und vor dem Genuss mindestens acht Tage ruhig liegen. Für den Lagerort bedeutet dieser Ruhebedarf, dass möglichst keine Vibrationen auf das umgebende Mauerwerk einwirken sollten their website. Nahe Hauptverkehrsstraßen, aber auch Waschmaschinen und ähnliche Quellen verursachen permanent leichte, womöglich nicht spürbare Erschütterungen. Eine weitere Eigenschaft des richtigen Lagerortes für vielversprechende Weine ist eher ein Mangel: Fremdgerüche lagern woanders. Wer regelmäßig lüftet, beugt muffiger Luft vor. Damit ebenfalls die Duftnoten von Holzkisten, Kleb- und Farbstoffen das Weinaroma verschonen, sollten alle Flaschen bald von ihrer Transportverpackung befreit werden. Nach dem Öffnen behalten Flaschen für wenige Tage im Kühlschrank ihr Genusspotenzial. Gelangt vor dem Wiederverschließen nur wenig Sauerstoff in die Flasche, erhöht das die Aromenfrische.

Die richtige Raumwahl zuhause

Der Gedanke an den eigenen Keller liegt auf der Suche nach einem geeigneten Lagerort nahe. Dort liegt die Raumtemperatur häufig unter derjenigen der Wohnräume. In einer abgedunkelten Ecke lagert Wein im Keller gut. Gedämmte Kellerräume besitzen ein recht beständiges Raumklima und wirken Temperaturschwankungen entgegen. Röhren aus Ton speichern als Weinregale besonders lange die wichtige Feuchtigkeit. Weichen die Bedingungen im Keller zu sehr von den optimalen Lagervoraussetzungen ab, helfen Klimageräte nach. Auch andere Orte eignen sich daheim zur Weinlagerung, wie Ecken unter Treppen oder das Schlafzimmer, als ein wahrscheinlich sparsam geheizter Raum. Weinklimaschränke bieten sich als Alternative an, denn sie halten Luftfeuchtigkeit und Temperaturen auf dem einstellbaren Niveau.

Weine, denen das Altern guttut

Nicht alle Weincharaktere gewinnen im Zeitverlauf an Intensität. Die individuelle Verbindung aus Süße, Säure- und Alkoholgehalt entscheidet mit, ob Wein schon jung den Höhepunkt seines Genusses erreicht. Kräftige, tanninreiche Weine mit viel Extrakt eignen sich prinzipiell zur Lagerung. Unter den Weißen verändern sich unter anderem große Burgunder und Chardonnays während einer Lagerzeit von zwei bis fünf Jahren und mehr zum Besseren. Riesling möchte nach etwa zwei Jahren genossen werden. Einige rote Sorten lagern gern langfristig. Dazu zählen hochwertiger Bordeaux und Barbaresco. Konkrete Tipps zu den einzigartigen Weinqualitäten und ihren Lagerperspektiven kennen die Genussspezialisten im Weinfachhandel.

1 Kommentar zu „Im Keller, im Schrank oder anderswo? So lagert Wein zuhause richtig“

  1. Wenn es keine hochpreisigen Weine sind, kannst du sie auch im Stehen lagern, da das Kondenzwasser zwischen Korken und Wein ausreichen um den Korken feucht zu halten.
    Meine liegen im Keller, da dort eine konstante Temperatur von 13 Grad herscht.

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