Fruchtig, grün und herrlich erfrischend: der Sauvignon Blanc auf Weltreise

Mit seiner Lebhaftigkeit und schwungvollen Frische erobert Sauvignon Blanc die Weinwelt. Durch seine ausgewogene Verbindung von knackiger Säure und einmaliger Aromenvielfalt zählt der Weißwein auf dem gesamten Globus zu einem der begehrtesten.

Erfrischend anders Der Sauvignon Blanc begrüßt Weingenießer ohne Umschweife mit seiner duftenden Fülle. Statt der Aromen heller Früchte präsentieren sich zunächst grüne, vegetabile Eindrücke von geschnittenem Gras, Spargel, Brennnessel, Farn oder auch Paprika. Noch in der Nase, spätestens aber auf der Zunge entwickelt sich der Weißwein fruchtig. Typisch sind Noten von Stachelbeeren, Cassis, Grapefruit und grünen Äpfeln. Das individuelle Spektrum ihrer Aromen verdanken die Weincharaktere dabei der jeweiligen Anbauregion. In wärmeren Gegenden entfalten sich exotische Früchte wie Maracuja, Melone und Mango. Reifen die Reben hingegen in kühlem Meeresklima, zeigt der Sauvignon Blanc deutlich seine herbe, erfrischende Seite – gelegentlich mit mineralischen und feinwürzigen Akzenten. Charakteristisch ist außerdem die kräftige Säure. Im Gegensatz zu seiner energischen Ausstrahlung verhält sich die Rebsorte mit den kleinen, sonnengelben Beeren im Anbau recht sensibel. Sowohl zu viel als auch zu wenig Wärme gefährdet seine belebende Frische und intensive Aromatik.

Der Beginn einer Erfolgsgeschichte Schon sein Name verrät die französische Herkunft des Sauvignon Blancs. Erstmals fand die Rebsorte Anfang des 18. Jahrhunderts in Schriftstücken Erwähnung. Jedoch heißt es in Erzählungen, dass die Leidenschaft französischer Könige bereits fast zweihundert Jahre zuvor der „cépage noble“, der edlen Rebsorte galt. Bis heute besteht kein genauer Nachweis zum Ursprungsort der Rebe. Etwa zeitgleich belegen Dokumente den frühen Anbau im Bordeaux und nahe der Loire im Herzen Frankreichs, insbesondere in den heutigen Appellationen Sancerre und Pouilly-Fumé. Als eigenständige Persönlichkeit begann die erstaunliche Karriere des Sauvignon Blancs erst zum Ende des 19. Jahrhunderts. Zuvor nutzten Weinmacher die edle Sorte als lebhaftes, trockenes Gegengewicht unter anderem zum körperreichen Sémillon. Vor allem in Sancerre gewannen die frischen Vorzüge des großen Weißweins Aufmerksamkeit. Erst in den 1970er Jahren allerdings gelang es mithilfe moderner Kellertechnik und angepassten Ausbaumethoden, den intensiv aromatischen Charakter zu präzisieren.

Von Frankreich aus um die Welt Über die Landesgrenzen hinaus verbreitete sich die weiße Rebsorte in Norditalien, der österreichischen Steiermark und eroberte den Weinbau Sloweniens, Ungarns sowie vieler weiterer Länder. In kurzer Zeit überzeugte der Weißwein Winzer auf der Südhalbkugel. Knackig frische, grün-fruchtige Weine stammen aus dem sonnigen, neuseeländischen Marlborough. Die kühle Meeresluft wird ebenso in den Weinregionen Südafrikas geschätzt, deren Sauvignons sogar salzig-mineralische Eigenheiten zeigen können. Anfangs besaßen die Weingenießer der USA wenig Interesse an den gemüseähnlichen Noten. Aus diesem Grund benannte Robert Mondavi den kalifornischen Sauvignon Blanc um in Fumé Blanc und baute ihn im Barrique mit rauchigen Aromen aus. Und in Deutschland? Hier wächst die Beliebtheit weiter. Besonders die Weinregionen der Pfalz, Rheinhessens und Badens verleihen dem beschwingten, betont fruchtigen Trinkvergnügen eine finessenreiche Eigenheit.

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